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Samstag, 7. Mai 2016

Ein Leserleben


Schon meine Kindheit war geprägt von Worten. Fast nichts ist so präsent wie die Stimme meiner Mama und die Erinnerung an die Geschichten die sie uns tausend Mal vorgelesen hat und wenn sie nicht mehr mochte, hat Papa uns sie vorgelesen und wenn der nicht mehr konnte wurden sie zur Oma gebracht, die sie wieder und wieder uns vorgelesen hat.

Ich weiß nicht mehr ganz genau welches Buch ich als erstes alleine gelesen habe, aber ich habe eine Vermutung. Ich mochte die Geschichten, die immer auch etwas mit der Realität zu tun hatten und habe nur selten welche gelesen, wo etwas Magisches vorkam, bis auf eine Ausnahme, die auch heute noch einen ganz besonderen Platz im Bücherregal hat.

Beim Lesen war ich den meisten meines Alters immer etwas voraus, habe früh Bücher gelesen die für Ältere bestimmt waren, was vielleicht nicht immer klug war, aber die Erfahrung musste ich machen. Und bis heute ist es so, dass manche Bücher einfach länger im Regal stehen, bis ich das Gefühl habe, das ich jetzt bereit dafür bin.

Im Nachhinein bin ich immer wieder etwas schockiert, warum ich manche Bücher so mochte, aber wahrscheinlich waren sie zu dieser Zeit genau das Richtige für mich und ich kannte eben noch nichts Anderes.

So lange habe ich mich geweigert Fantasy oder Krimis zu lesen und wollte nur Romane, bis ich über meinen Schatten sprang und das erste Mal in eine ganz fremde Welt eingetaucht bin und verstanden habe was den Reiz ausmacht. Lange kam nichts an die erste Fantasy Reihe an, bis ich mit 14 zum ersten Mal in die wohl bekannteste Zaubererwelt abgetaucht bin. Es war auch eine dieser Reihe, wo ich lange Zeit Angst davor hatte, weil ich wusste, dass es viel zu spannend für mich ist. Aber ich glaube, ich habe den richtigen Zeitpunkt gewählt um eine meiner jetzigen Lieblingsreihen zu lesen.

Und bald kam noch ein großer Meilenstein, es gab auf einmal eine zweite Sprache, die ich verstehen konnte. Es hat seine Zeit gedauert, bis mir das Lesen auf Englisch wirklich Spaß gemacht hat, aber irgendwann hat es bei mir Klick gemacht und auf einmal war es ziemlich einfach und es hat begonnen Spaß zu machen.

Jugendbücher waren in den letzten Jahren großteils meine Welt, immer noch besonders die mit ernsten Themen, außergewöhnlichen Geschichten von Menschen oder mit geschichtlichen Hintergrund, aber jetzt gerade ändert sich dies. Ich sitze immer öfter in der Buchhandlung vor dem Literatur- oder Belletristik Regal. Ich entdecke langsam aber stetig die unendlichen Weiten der Bücherwelt und scheue auch vor Klassiker nicht mehr zurück. Ich stehe auf einmal vor Mamas Bücherregal, das immer so unnahbar war und finde Geschichten die ich unbedingt lesen will.

1 Kommentar:

  1. Huhu!

    Ich bin zwar schon ein Stückchen älter als du, aber die Erfahrung mache ich auch immer wieder, dass ich heute bei einigen Büchern nicht mehr verstehen kann, warum ich sie mal mochte ...

    Daher glaube ich auch, dass manchmal die Zeit einfach "reif" werden muss, um ein Buch zu lesen und zu mögen. Und genauso vergeht dieser Moment auch wieder, weil man sich auch als Mensch und Leser weiterentwickelt. So in etwa, wie wenn ich sage, ich wachse in Schuhe hinein und auch wieder aus ihnen heraus (was mich daran erinnert, dass ich noch nach neuen Skechers gucken muss :D).

    Manchmal frage ich mich auch, wie es wohl gewesen wäre, mit 15 solche Jugendbücher zu lesen, wie die, die es jetzt gibt. Als ich in deinem Alter war, hat das nämlich grad erst angefangen ^^.

    Liebe Grüße
    Luna

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