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Dienstag, 12. Mai 2015

Rezi: Hellwach von Hilary T. Smith

HellwachWas ich erwarte, als meine Eltern in den Urlaub fahren:
1. Ich werde daran denken müssen, die Azaleen zu gießen.
2.Ich werde meinen großen Bruder Denny anrufen, wenn irgendwas komisch ist.
3. Ich und mein Bandkollege Lukas werden den Musikwettbewerb gewinnen.
4. Im Siegestaumel wird er endlich begreifen, dass ich das Mädchen seiner Träume bin.
Was Tatsächlich passiert , als meine Eltern im Urlaub sind:
1. Ein Fremder ruft an und sagt, dass er meine totwe Schwester kannte.
2. Er sagt, dass er noch Sachen hat. Welche Sachen?
3. Ich erkläre ihm, dass meine Eltern grade nicht können, weil....
4. Ich hole mein Fahrrad und fahre los.
5. Die Dinge werden ein bisschen... verrückt*
*Und ich verliebe mich. nur halt nichts in Lukas

Nach diesem Klappentext und der Inhaltsangabe (*hier*) hatte ich mir eine Story über ein Mädchen, dessen Schwester vor kurzen gestorben ist und deren Suche nach der Liebe erwartet. Ein typisches tote beste Freundin/ Schwester Buch eben. Doch es kam ganz anders und ich möchte nicht die Autorin kritisieren, sondern ganz alleine den Herausgeber der Inhaltsangabe.  Dieses Buch ist keine einfache Jugendlektüre für zwischen durch und sollte auch nicht so präsentiert werde.
Der erste Punkt der anderes als erwartet war, war der Todeszeitpunkt der Schwester. Die starb nämlich als die heute 17-jährige Hauptperson Kiri 12 war und dies rückte die Situation in ein ganz anderes Licht. Und außerdem ist Kiri kein "normales" Mädchen. Sie verliert im Verlauf des Buches immer mehr den Boden unter den Füßen, durch die Suche nach dem wahren Leben ihrer Schwester. Und es spielen ihre psychische Verfassung und der Konsum von Drogen auch eine große Rolle im Buch. Und an alle die da sofort an ein "Real life" Buch denken: Es ist keins und das ist auch gut so!!!!!!

So und nun zu meiner Meinung über das Buch selbst. Zuallererst ich finde das Cover wunderschön und echt passend. Die schrillen Farben unterstreichen den Titel und die Pinselstriche stellen die perfekte Verbindung zu Kiris toter Schwester Sukey her, die Künstlerin war. Perfekt gewählt sind auch die Namen der Charaktere. Sie zeigen einem sofort, welche Personen anders sind, als der Durchschnitt. Auch der Titel konnte mich überzeugen. Die ersten hundert Seiten suchte ich zwar vergeblich, nach einer Erklärung dafür, jedoch bestand am Schluss kein Zweifel mehr an der Titelwahl, genauso wie an der Aussage der Autorin: "Das Buch sollte am besten zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden gelesen werden". Die Erzählstil ließ mich zwar alles extrem gut mitfühlen/mitleiden/mitfiebern, doch einige Situation wirkten noch authentischer. Bei jeden Fehler von Kiri dachte ich nein, obwohl sie ihn machen musste. Trotzdem verlor ich nie die Hoffnung auf ein Happy End. Den manchmal machte sich Kiri ihre eigenen Abgründe bewusst.  
"Ich muss daran denken, wie wütend und gedemütigt ich mich vor ein paar Minuten noch gefühlt habe, und schäme mich. Vielleicht sollte man Menschen nicht daran beurteilen, was aus ihnen geworden ist, sondern danach, was sie trotz allem geblieben sind." Ein klitzekleiner Kritikpunkt ist das es ziemlich vorhersehbar, in wenn sich Kiri verliebt hat.

5 von 5 Sternen trotz meiner anderen Erwartungen. Hilary T. Smith überzeugt in ihrem Debüt voller purer Wortgewalt, mit einer einzigartigen, noch nicht dagewesen Geschichte.

1 Kommentar:

  1. Hey,
    Deine Rezi gefällt mir echt gut und macht Lust darauf das Buch zu lesen. Ich denke bis eben hatte ich eine ähnliche Vorstellung von unf ähnliche Erwartungen an das Buch, wie auch du sie hattest. Jetzt weiß ich also schon mal besser Bescheid. Vielen Dank dafür :)
    Alles liebe, Sarah :)

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