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Samstag, 31. Oktober 2015

Rezension | Zwischenlandung - Tobias Elsäßer


ZwischenlandungIrgendwo „dazwischen“ befindet sich Gregor. Zwischen Bewusstsein und Koma. Im Wachkoma befindet er sich nach einem total dämlichen Unfall (Golfball an den Kopf bekommen, just als er Mira endlich seine große Liebe gestehen will) und nun setzt er alles daran, wieder zu sich zu kommen und aufzuwachen. Denn er kann sein Glück kaum fassen: Mira sitzt bei ihm am Krankenbett, liest ihm vor und streicht ihm übers Gesicht. Liebt sie ihn? Um das herauszufinden, muss er die unsichtbare Mauer, die ihn von Mira und der Welt da draußen trennt, durchbrechen. Jeder Tag bringt ihn seinem Ziel ein Stück näher. Aber wird er es schaffen? 







Als ich den Klappentext las, wusste ich diese Geschichte ist speziell und ich war vor allem neugierig, ob diese Grundidee funktioniert oder ob das ganze zu schräg ist. Doch ich habe mich getäuscht, in diesem Buch steckt viel potential.

Abwechselnd erzählen Gregor und Miriam, wie sie das ganze erlebt haben.  Langsam erfährt man mehr, was diese beiden verbindet. Wie diese zwei scheinbar vollkommen unterschiedlichen Menschen , doch eine gemeinsame Vergangenheit haben und ob diese Gemeinsamkeiten von früher vielleicht auch heute noch da sind.

"Im Nachhinein ist es immer leichter, nach den Fehlern zu suchen." S.213

Gregors ist mir am Anfang nicht besonders sympathisch, er ist dieser unverbesserliche Womanizer, der sich nicht traut zu sagen was er fühlt. Das war schon ein bisschen nervig. Aber dann merkt man wie er beginnt zu kämpfen, aufzuwachen und seine Sicht verstreut sehr viel positive Energie.

"Du bist nicht ehrlich zu dir gewesen .Du hast gedacht, dass es irgendwann vorbei geht. Dieses Gefühl. Dieser Schmerz, etwas nicht auf den Silbertablett serviert zu bekommen. Aber so spielt das Leben nicht." S.74 

Mira ist in gewisser Weise eine Sympathieträgerin. Sie führt uns durch diese Geschichte und sie steht vor wichtigen Entscheidungen.Am Anfang hat sie noch feste Pläne, versteht Gregor nicht, aber irgendetwas lässt sie verzweifeln und sie macht sich auf die Suche nach sich selbst, nach ihrer Geschichte

"Vielleicht hält er uns den Spiegel vors Gesicht und zeigt, dass man sein Leben auch mit ehrgeizigen Plänen verschwenden kann." S.185


Das Buch wird auf einer besonderen Ebene erzählt, langsam, behutsam, in sehr vielen Bildern und doch irgendwie fesselnd , aber zum Glück nie irgendwie übertrieben. Bis auf das Ende, es passt irgendwie nicht zum Buch. Es ist zu überraschend, es gibt keine Anzeichen und das hat mir gar nicht gut gefallen. Es sticht heraus, der Schreibstil änderte sich und war einfach viel zu aufregend.

"Wir können nicht planen, wo die Reise hingeht. Wir können uns Ziele setzen, einzelne Etappen markieren, aber die Wirklichkeit wird immer eine andere sein. Es gibt kein Richtig und Falsch. Es gibt nur ein Jetzt und Später." S.262


Eine Buch, dass heraus sticht aus der Masse der Liebesgeschichte. Traumhaft langsam und mit sehr bildhaften Erzählungen, wobei das Ende leider ein bisschen zu übertrieben ist.


Danke an den Fischer Verlag Sauerländer für das besondere Rezensionsexemplar

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